Da Vivi im Moment keine Zeit hat, hat sie mich gebeten, Áni fertig einzureiten!
Kurzes Longieren (Doppellonge) und Draufsetzen
Heute wollte ich das erste Training mit Vivis kleinem Hengst Áni machen. Ich schnappte mir sein Halfter, lief in den Paddock und begrüßte den Süßen, dann halfterte ich ihn auf und führte ihn an die Anbindestelle. Der Hengst war nicht dreckig, darum putzte ich gerade mal zehn Minuten, dann holte ich Sattel und Trense und machte Áni reitfertig. Ich wollte heute in die Longierhalle gehen und den kleinen Hengst erst etwas an der Doppellonge arbeiten und mich dann noch kurz draufsetzen. Ich nahm mir die Doppellonge, die Longierpeitsche und meinen Helm und führte den Hengst zur Longierhalle. Dort verschnallte ich die Doppellonge, gurtete nochmal nach und ließ den Hengst auf die linke Hand gehen. Er war flott unterwegs und ich ließ ihn nach vier Runden Schritt auch gleich antraben, gesittet setzte er sich in den Trab und trabte in gleichmäßigem, aber schnellem Tempo Runde um Runde. Ich ließ ihn erst etwas laufen und strecken, dann fing ich an, leicht an der Doppellonge zu spielen. Áni wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte und tat erstmal gar nichts. Ich spielte weiter und lobte den Hengst, als er etwas langsamer wurde. Als ich ihn im gewünschten Trabtempo hatte, ließ ich Áni erstmal wieder etwas in Ruhe und er trabte ganz nett dahin, dehnte sich auch schon und kaute kurz auf dem Gebiss. Dafür lobte ich ihn sehr und parierte ihn dann durch, indem ich "Hoooo!", sagte und die Doppellonge annahm. Der kleine Hengst hatte insgesamt eine sehr schöne natürliche Haltung, das reichte mir erstmal. Ich ließ ihn die Hand wechseln und wollte jetzt im Schritt ein wenig mit den Zügeln arbeiten. Da der Hengst auf Hooo sehr brav anhielt, übte ich erstmal, dass ich gleichzeitig Hooo sagte, eine deutliche Parade gab und stehen blieb. Beim ersten Versuch war Áni so irritiert, dass er die Kruppe wie bei einer Vorhandwendung nach innen drehte. Beim nächsten Mal klappte es besser, denn ich bereitete durch ein paar Mal Zügel annehmen besser vor. Als ich die Übung ungefähr zehn Mal gemacht hatte, ließ ich die Stimme weg und Áni reagierte genauso. Ich lobte ihn kräftig, ließ die Zügel etwas länger und trieb ihn in den Trab. Er durfte sich strecken und noch ein bisschen auslaufen. Nach zehn Minuten Trab und Galopp holte ich den Hengst in den Schritt zurück und ließ ihn in die Mitte kommen. Dann schnallte ich die Doppellonge aus, setzte meinen Helm auf, gurtete nach und stieg auf. Dabei belastete ich den linken Steigbügel erst etwas, stieg dann hoch, stellte mich in beide Bügel und setzte mich dann vorsichtig in den Sattel. Áni machte ein paar unruhige Schritte zur Seite, aber auf ein Hooo von mir blieb er gleich wieder stehen. Dann schnalzte ich mit der Zunge und legte vorsichtig meine Schenkel an. Áni war völlig perplex, machte ein paar Schritte rückwärts, ich entlastete leicht und der kleine Hengst lief los. Ich lobte ihn überschwänglich und lenkte ihn mit sachtem Zupfen am äußeren Zügel nach außen. Áni bewegte sich schon recht sicher unter dem Reiter, nur ab und zu taumelte er leicht, dann entlastete ich und nahm die Zügel kurz an. Nach fünf Minuten, in denen er einfach nur im Schritt außen rum gelaufen war, nahm ich ein wenig die Zügel auf, setzte mich tief in den Sattel und gab eine Parade, gleichzeitig kam wieder "Hooo!". Áni blieb nach 2 Metern stehen, ich gab nach und lobte ihn, legte dann wieder die Schenkel an und schnalzte mit der Zunge. Er lief brav los, bekam auf einmal jedoch Lust zum Laufen und trabte an. Ich hinderte ihn nicht, es war immer gut, wenn das junge Pferd von sich aus etwas tat. Erstaunlich sicher bewegte sich der Hengst im Trab um die Runden, zog immer etwas an und setzte sich schließlich in den Galopp. Ich ließ ihn zwei Runden Galoppieren, holte ihn dann jedoch wieder in den Schritt zurück, denn das war erstmal genug. Im Schritt wurde dann gleich wieder Anhalten - Losgehen geübt, was von Mal zu Mal besser klappte. Zum Anhalten brauchte ich schon keine Stimme mehr, beim Losgehen schon noch, aber das würde Áni bestimmt auch noch begreifen. Nach insgesamt einer Viertelstunde reiten wendete ich Áni ab, sodass wir auf die andere Hand kamen. Wieder wurde Anhalten - Losgehen geübt, dann ließ ich ihm die Zügel frei und er durfte noch einmal selbst entscheiden, was er machen wollte. Wieder setzte sich der kleine Racker^^ in den Trab, dieses Mal aber sehr viel langsamer, denn das war seine schlechtere Hand. Nach vier Runden Trab parierte er von selbst wieder durch, ich lobte ihn, nahm die Zügel nochmal auf, hielt an und stieg vorsichtig ab. Dann wurde Áni nochmal kräftig gelobt, er hatte sich echt gut gemacht, nächstes Mal würden wir uns dann von jemandem longieren lassen, damit wir auch schnellere Gangarten üben konnten und das nicht nur von Lauflust oder keine Lauflust abhing. An der Anbindestelle wurde Áni abgesattelt, eingedeckt und bekam eine Schüssel mit Kraftfutter und Mörchen. Als er das alles verputzt hatte, nahm ich die Abschwitzdecke runter, machte dafür eine Paddockdecke drauf und brachte Áni zurück in den Paddock.