Fóstri // März 2007




Fóstri // März 2007

Beitragvon Vivi » 21.03.2007, 15:21

Erster Ritt "daheim"

Heute wollte ich mal meinen hübschen neuen Hengst reiten. Ich ging in die Sattelkammer und holte mir Fóstris Halfter raus. Dann stapfte ich hinter zu den Hengstkoppeln und rief nach dem armen Fóstri der von den anderen Hengsten schon einige Kratzer abgesahnt hatte, aber der Braune überhörte mich großzügig. Ich schüttelte den Kopf, betrat die Koppel und fischte dann Fóstri aus der kleinen Herde. Ich entdeckte eine langgezogene, frische und blutende Wunde an seinem linken, vorderen Röhrenbein entlang und verzog schmerzlich das gesicht. Dann führte ich ihn ein Stück um zu sehen, ob er lahmte. Aber als Fóstri ganz normal ging führte ich ihn vor zum Putzplatz und band ihn an. Er war ein total lieber Hengst und hatte mir auf Anhieb super gefallen. Ruhig im Umgang wie er war, konnte ich ihn beruhigt stehen lassen um mein Verbandszeug zu holen und dann die Wunde zu desinfizieren. Obwohl der große Isländer nun schon eine Woche in der Herde stand bekam er immer wieder etwas ab. Vermutlich lag das an seinem Kampfgeist, denn nachgeben tat Fóstri auch nie *gg* Ich tupfte etwas desinfizierende Lösung auf ein Tuch, dann tupfte ich Fóstris Kratzer damit ab. Der Hengst zuckte und ich schloss daraus, dass es ihm wehtat. Das war die schlimmste Wunde bisher. Ich seufzte, streichelte ihn behutsam und tupfte weiter die Wunde hinab. Der arme Fóstri zitterte bei jeder Bewegung und ich war froh, als ich fertig war. Sofort verteilte ich gleichmäßig etwas von der Jodtinktur auf dem Kratzer, damit er schnell verkrustete, dann holte ich meine Elastik-Fleece-bandagen, wickelte ein dünnes Bandagierkissen um Fóstris Bein und bandagierte ihm dann mit den anderen Bandagen die restlichen Beine. Fóstri hielt erstaunlich still und ich lobte ihn, als ich endlich mit der ganzen Prozedur fertig war. Seine erste Woche beim neuen Besitzer, neue Umgebung, neue Pferde und dann sowas. Ich streichelte ihn mitfühlend und begann dann endlich mit Putzen. Mit dem Federstriegel bürstete ich ihm das grobe Winterfell, dass bei ihm noch sehr stark war, vom Körper, machte mich dann mit der Wurzelbürste ans Werk, putzte seine Beine und bürstete schließlich mit einem kleinen weichen Striegel sein Gesicht an der Stelle, an der die Trense liegen würde. Dann holte ich Sattel und Trense, trenste den Hengst auf und führte ihn probehalber eine Runde um den Hof. Er lahmte nicht, ich atmete erleichtert auf und band iuhn dann wieder an um aufzusatteln. Aufgeregt holte ich nun noch Helm und Gerte, dann führte ich Fóstri zum Dressurviereck. Der Hengst blieb ruhig auf der MIttellinie stehen, als ich nachgurtete, bewegte keinen einzigen Huf und schaute sich nur nach mir um. Ich streichelte seine weichen Nüstern, stieg dann auf und lenkte ihn auf die Bahn. Ich spürte, dass er genau wie ich aufgeregt war und lächelte. In einem flotten Schritttempo machte er eine Runde um die Bahn, dann nahm ich die Zügel auf und begann zu arbeiten. Immer auf sein Bein bedacht arbeitete ich an seiner Kopfhaltung, trieb ihn mir schön an die Hilfen heran und ließ ihn in einem gleichmäßigen Schrittempo gehen. Fóstri trat nach wenigen Paraden schön an den Zügel heran und wölbte den Rücken. Ich spielte außen mit meinem Ringfinger ab und hielt ihn eher langsam, damit seine Hinterhand schön mitkam und seine Haltung sich noch verbesserte. Fóstri knickte ab und begann auf seinem Gebiss zu kauen. Er lag weich in der Hand und begann durchlässiger zu werden. Ich lenkte ihn vorsichtig auf einen Zirkel und staunte, wie gut geritten er war. Er reagierte leicht auf meine Hilfen und ließ sich schön biegen. Zwar musste ich mit den Hilfen sehr sparsam umgehen, aber dafür mussten sie deutlich sein. Fóstri reagierte auf kleinste Verlagerungen in Gewicht und wich jedem Schenkeldruck. Ich musste mich erst wieder zurechtfinden, bis ich dann langsam den Dreh raushatte. Ich ging ein paar Volten, wechstelte die Hand und spielte immer wieder außen ab. Ich merkte schon, dass seine Schwäche die Kopfhaltung war, denn anscheinend war er bisher viel zu viel getöltet worden, davor hatte mich Kathi schon gewarnt. Ich spielte am Ringfinger, stellte ihn innen und versuchte immer wieder ihn auch in der Biegung mit dem Kopf unten zu halten, doch irgendwie klappte es nicht so ganz. Sobald ich ihn in ein schnelleres Schritttempo trieb oder leicht zurücknahm ruckte er mit dem Kopf nach oben und schien etwas zu erwarten. Ich nahm mir vor das mit Kathi zu besprechen, ihn erstmal (zu meinem Enttäuschen) nicht zu tölten und etwas im Trab zu arbeiten. Ich wartete einen geeigneten Moment ab um anzutraben und trieb dann mit den Schenkeln und drückte ihm zur Hilfe mit den Händen leicht auf den Mähnenkamm. Wie ich erwartet hatte kam Tölt. Kathi hatte recht gehabt... Ich seufzte, nahm ihn in ein langsames Tempo zurück und begann wieder ihn abzuspielen. Als er wieder in eine schöne Haltung kam, sich korrekt bog und auf dem Gebiss kaute, lehnte ich mich ein Stück vor, drückte ihm auf den Mähnenkamm und rief: "Teeeerab." Fóstri fiel gleich in den Trab und erleichtert trieb ich im Takt mit. Ich trabte leicht und versuchte ihm so gut wie möglich das traben zu erleichtern. "Kein Tölt", nahm ich mir nochmal vor und spielte ihn dann wieder ab. Langsam wurde seine Kopfhaltung dann richtig schön und Fóstri schäumte ziemlich. Ich lobte ihn, parierte ihn durch und ließ ihn im Schritt noch etwas trockengehen. Er war ein tolles Pferd und gefallen tat er mir super gut, dennoch war ich noch etwas unvertraut, immerhin war er mein erster Fünfgänger. Kathi würde mir schon helfen. Ich lobte mein Pony, bemerkte stolz, dass Kathi am Zaun stand und grinste und ließ ihn dann auf der Mittellinie halten. Ich klopfte ihm den Hals, stieg ab und schlug die Steigbügel über, dann führte ich ihn zum Putzplatz zurück, wo Kathi mir schon entgegenkam. "Gut sahs aus, aber wie ich mir gedacht hab... Halt zuviel getöltet worden.", meinte sie und sah Fóstri skeptisch an. "ICh werd ihn die erste Zeit nicht tölten.", erklärte ich und Kathi nickte zustimmend. "Ich helf dir jederzeit, wenn du was brauchst.", sagte sie und ich bedankte mich und sattelte Fóstri ab. Er hatte geschwitzt, vor allem an der Brust und ich beschloss ihm zumindest die Hinterbeine ein wenig abzuspritzen. Kathi hatte gewartet, deutete auf seinen Verband und fragte: "Wasn das? Schon wieder ne Klopperei?" Ich nickte und Kathi schlug vor ihn zu einer anderen Herde zu stellen. Ich winkte ab, denn damit wollte ich lieber noch warten, vllt gewöhnte sich Fóistri ja noch ein. Ich wusch seine Hinterbeine ab, band ihn dann wieder am Putzplatz an und gab ihm eine Schüssel Kraftfutter. Er machte sich hungrig über sein Futter her und machte sich dann mit einem leisen Brummeln bemerkbar, als er fertig war. "Dein Pferdchen ruft nach dir.", grinste Kathi und streichelte Fóstri den Hals entlang. Ich lachte, band ihn los, verabschiedete mich von Kathi und versprach ihr, noch mit ihr ausreiten zu gehen. Dann brachte ich Fóstri wieder auf die Weide zurück und fuhr nach hause.


shit, der anfang is bissl seeeeeehr lang geworden :oops:
Vivi
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von Anzeige » 21.03.2007, 15:21

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Beitragvon Katharina » 15.04.2007, 18:53

Macht doch nix, ist doch gut^^
6 PP, fette Leistung :wink:
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